7 Tipps für unkompliziertes Fotografieren mit Stativ

Eigentlich ein tolles Motiv, aber leider verwackelt! Kennst Du das auch? Vielleicht ist es dann Zeit, über die Anschaffung eines Stativs nachzudenken. Gerade für Fotografen, die gerne Nachtaufnahmen machen oder mit langer Brennweite fotografieren, bringt ein Stativ Ruhe und Stabilität und damit scharfe Bilder. Ein Stativ ist also mindestens immer dann sinnvoll, wenn deine Aufnahmen sonst verwackeln würden.


Fotografieren mit Stativ sieht eigentlich selbsterklärend aus: Stativ aufstellen, Kamera draufschrauben, los geht’s!

Das stimmt im Prinzip, doch wie so oft liegt auch hier die Tücke im Detail. Wir haben deshalb unser geballtes Wissen (eigentlich alles was auch wir schon mal falsch gemacht haben) zusammengetragen und hier aufgelistet.

Unsere 7 Tipps für das Fotografieren mit einem Stativ

Tipp Nr 1: Halte alle beweglichen Teile fern

Ob Kameragurt oder Jackenzipfel: Achte darauf, dass auch wirklich nichts im Wind baumelt und an Dein Stativ schlägt.
Auch kleinste Erschütterungen können das Stativ zum Wackeln bringen.

Tipp Nr 2: Sorge für Stabilität und Gewicht

Gerade leichte Stative beginnen bei starkem Wind zu schwingen, vor allem wenn man eine schwere Kamera darauf befestigt. Achte also schon beim Kauf auf ein zur Kamera passendes, nicht zu leichtes Stativ (ja, das Mitschleppen nervt, aber wenn es wackelt bringt es eben leider nichts!). Viele Modelle haben einen Haken unter der Mittelsäule, an die Du z. B. Deine Tasche hängen und so für mehr Gewicht und dadurch mehr Stabilität sorgen kannst.

Tipp Nr 3: Schalte den Stabilisator aus

Kurz erklärt ist ein Stabilisator ein bewegliches Element, das Erschütterungen ausgleicht. Der Stabilisator hilft Dir also, dass Deine Bilder nicht so schnell verwackeln, wenn Du aus der Hand fotografierst. Die beweglichen Teile des Stabilisators können aber Schwingungen hervorrufen und auf das Stativ übertragen.

Tipp Nr 4: Schau wo vorne und hinten ist

Klingt jetzt blöd, aber achte darauf, wie Du die Kamera an die Stativplatte schraubst. Stative haben verschiedene Köpfe und bei Stativen mit 3-Wege-Neiger ist es wichtig, wo vorne ist und wohin das Objektiv ausgerichtet werden soll. Beachtest Du das nicht, nervt es spätestens wenn Du die Kamera neigen möchtest, denn dann kippt sie schräg nach vorne, statt waagerecht oder senkrecht.

Tipp Nr 5: Stelle den niedrigsten ISO-Wert ein

Wenn wenig Licht vorhanden ist, stellt die ISO-Automatik Deiner Kamera einen hohen Wert ein. Dadurch wird Dein Sensor empfindlicher, braucht weniger Licht und Du könntest deshalb mit einer kürzeren Belichtungszeit fotografieren. Gleichzeitig wird aber mit einem hohen ISO-Wert leider auch die Bildqualität schlechter.  Geh also weg von der ISO-Automatik und stelle die niedrigste Zahl ein, die Deine Kamera kennt. Denn der Vorteil eines Stativs ist ja gerade, dass Du nicht mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren musst.

Tipp Nr 6: Benutze einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser

Wenn Du mit Selbstauslöser fotografierst, kannst Du beim Auslösen Dein Bild nicht verwackeln, denn Dein Finger war ja dann schon kurz vorher am Auslöseknopf. Viele Kameras verfügen über eine Selbstauslösefunktion mit nur zwei Sekunden Vorlauf.
Komfortabler als der Selbstauslöser ist ein Fernauslöser. Da man damit keine zeitliche Verzögerung hat beim Auslösen, ist das gerade bei bewegten Motiven ein Vorteil. 

Tipp Nr. 7: Nutze den Liveview, wenn Du eine Spiegelreflexkamera hast

Bei Spiegelreflexkameras versetzt auch die Bewegung des Spiegels die Kamera in Schwingung, da er vor der Aufnahme hochklappt. Im Liveview ist der Spiegel schon hochgeklappt und Du kannst ohne Erschütterung auslösen.Eine Alternative ist die Spiegelvorauslösung, wenn Deine Kamera das kann. Dabei wird der Spiegel zunächst hochgeklappt, ohne dass ein Bild gemacht wird. Erst wenn sich die Kamera wieder in Ruhe befindet, löst der Verschluss aus.

Fazit: Gerade wer die kreativen Möglichkeiten mit langen Belichtungszeiten nutzen möchte, kommt um den Einsatz eines Stativs nicht herum.

Auch für Stillife-Fotografen und Flatleys ist ein Stativ sehr praktisch, denn man hat immer die Hände frei und kann auch nochmal kleinste Details im Aufbau verändern, ohne dass sich der Bildausschnitt verändert.

Nimm Dir Zeit, denn sobald Du Dich mit Deinem neuen Begleiter vertraut gemacht hast, macht es richtig Spaß und hebt Deine Fotografie auf ein neues Level.

…und falls Du jetzt denkst „ein Stativ wäre vielleicht doch eine gute Anschaffung“, hier noch drei (Reise-)Stative, die wir ganz gut finden.

Rollei C5i

Cullmann 55456 „MUNDO“ 522TC

Manfrotto Befree Advanced

Wie immer bei Empfehlungen…Geschmack ist unterschiedlich und was wir praktisch finden, findest Du vielleicht zu schwer, zu teuer oder zu klein. Wenn Du kannst, geh am besten mal in ein Fotofachgeschäft, nimm Deine Kamera mit und probiere ein paar Stative aus. Denk dran, das Stativ muss das Gewicht Deiner Kamera gut halten und je schwerer Deine Kamera ist, umso schwerer sollte auch das Stativ sein, damit es den Nutzen bringt für den Du es ja kaufst.


Los geht’s!

Wie immer sind wir sehr neugierig auf Eure Ergebnisse und freuen uns über Eure Nachtaufnahmen und Langzeitbelichtungen aller Art! Postet Eure Bilder einfach mit dem Hashtag #knipsakademie auf eurem Profil bei facebook oder instagram.