Hast Du ein Lieblings-Bildformat?
Lieblings-Farbe, Lieblings-Jeans, Lieblings-Kamerahersteller….wieso kann man also nicht auch einem Lieblings-Bildformat den Vorzug geben? Hoch- oder Querformat, oder vielleicht auch Panorama oder ein Quadrat?
Tatsächlich werden die meisten Fotos weltweit im Querformat fotografiert. Schau mal bewusst Deine Bilder durch…ist das bei Dir genauso?
Was ist denn nun das beste Bildformat?
Das ist natürlich nicht so pauschal zu beantworten, denn sonst wäre dieser Blogartikel deutlich kürzer 😊.
Mit der Entscheidung für ein Bildformat legen wir die Fläche fest, die wir zur Verfügung haben, um unsere Motiv-Elemente anzuordnen. Die Formatwahl ist also der erste Schritt der Bildkomposition und deshalb Grund genug, sich darüber ein paar Gedanken zu machen. Mit dem Bildformat kannst du ein Motiv ganz gezielt in Szene setzen und die Bildwirkung steigern.
Welche Bildformate gibt es überhaupt?
Das Querformat
entspricht unseren Sehgewohnheiten und ist das Format, das am häufigsten genutzt wird. Wahrscheinlich, weil es auch am einfachsten ist: man hält die Kamera bequem in beiden Händen und muss den Arm nicht drehen.
Beim Betrachten des Fotos wandert der Blick von links nach rechts – in unserer natürlichen Leserichtung.
Das Format wirkt stabil, weil die lange Seite unten liegt und betont Weite und Ruhe.
Querformat heisst englisch „landscape“ und typische Motive für das Querformat sind auch tatsächlich Landschaften oder Stilleben.
Das Hochformat
ist ideal für alle Motive, die vertikale Linien und Flächen aufweisen.
Da die kurze Seite unten liegt, wirkt das Bild eher instabil und dynamisch
und unterstützt Bilder, die Aktivität, Größe und Dynamik ausdrücken sollen.
Hochformat heisst auf englisch „portrait“ und auch wir fotografieren im Hochformat oft Portraitaufnahmen, aber auch Architektur.
Das Quadrat
Noch mehr Ruhe als das Querformat strahlt das Quadrat aus. Da alle Seiten gleich lang sind, wirkt das Quadrat statisch und ausgeglichen.
Wenn du eine Spiegelreflexkamera einsetzt, musst du Dein Foto in der Regel am Computer zuschneiden, um das Quadrat als Bildformat zu erhalten.
Besonders gut passt das Quadrat für runde Motive, oder Motive, die nicht über den Bildrand hinaus gehen.
Das Panoramaformat
ist schmaler als das gewohnte Seitenverhältnis (2:3) und fällt dadurch mehr auf. Es verstärkt die jeweilige Wirkung des Hoch- bzw. Querformats.
Auch hier musst Du schon beim Fotografieren Platz lassen und das Bild später am Computer schmaler zuschneiden. Wenn Du viel mit dem Smartphone fotografierst, dann bist Du wahrscheinlich schon an längliche Bilder gewöhnt, denn dort ist das Seitenverhältnis oft 16:9.
Wie immer in der Fotografie ist es gut die Grundsätze zu kennen und dann so anzuwenden, wie es Dir gefällt. Nicht jede Landschaft passt nur in Querformat und nicht jedes Portrait soll in Hochformat fotografiert werden. Für eine spannende Bildkomposition ist es manchmal auch gerade umgekehrt. |
Welche Gründe gibt es für die Formatwahl?
Beim Fotografieren sind wir nicht immer völlig frei in der Wahl des Formats, sondern manchmal gibt es auch Gründe, die die Ausrichtung bestimmen.
1. Das Motiv bestimmt das Bildformat:
Ein Turm passt besser ins Hochformat und eine Lokomotive wahrscheinlich sehr viel einfacher ins Querformat. Für viele Motive ist ein Format besser geeignet, da sie in eine Richtung ausgerichtet sind.
Manchmal ist es aber gerade spannender, nicht das vermeintlich besser geeignete Format zu nutzen.
Manche Motive sehen in Hoch- und Querformat und auch als Quadrat gut aus, so dass Dein Geschmack, die gewünschte Bildaussage und vielleicht auch noch der Verwendungszweck entscheidend für deine Formatwahl sind.
2. Der Verwendungszweck bestimmt das Bildformat:
Hast Du etwas bestimmtes vor mit den Bildern?
Oft ist dann nur eine bestimmte Ausrichtung geeignet und Du musst versuchen, das Motiv trotzdem ansprechend für das benötigte Format zu fotografieren. Für Facebook beispielsweise sehen Querformate besser aus und wenn Du viel in Instagram postest, ist es super, wenn Du später ein Quadrat hast, während Instastories wiederum im Hochformat gezeigt werden.
Wenn du ein ganzseitiges Titelbild für eine Zeitschrift fotografieren willst, solltest du das Foto im Hochformat aufnehmen, denn Zeitschriften sind in der Regel ja hochformatig gedruckt. Selbst ein Foto für eine Wand in Deiner Wohnung sieht in passendem Format stimmiger aus.
Tipps:
• Entscheide bewusst. Nicht jede Landschaft muss im Querformat aufgenommen werden, nicht jedes Portrait im Hochformat.
• Überlege immer, wo Du Dein Motiv im Bild platzierst (z.B. Drittelregel) und wie das zu Deinem gewählten Format passt.
• Gerade wenn Du Deine Bilder meistens digital zeigst, kannst Du das Format passend zum Motiv oder zum späteren Verwendungszweck zuschneiden. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie z.B. Adobe Lightroom CC geht das ruckzuck. So kannst Du auch spannende Sonderformate gestalten.
• Denke daran, wenn Du zuviel schneidest kann die Bildqualität leiden, denn du nimmst ja immer Pixel weg. Fotografiere deshalb in einer hohen Auflösung.
Los gehts!
Mach eine Fotosafari im Garten, einen Spaziergang im Wald oder erkunde dein Stadtviertel und fotografiere jedes Motiv einmal in Hoch- und einmal in Querformat. Wie verändert sich dein Foto durch Änderung der Richtung?
Spiele mit den Formaten und achte trotzdem auf den passenden Bildausschnitt und gute Bildgestaltung.
Zeig uns deine Bilder, in denen das Bildformat bewusst „falsch“ gewählt wurde und gerade deshalb dein Bild besonders macht. Also beispielsweise Landschaft im Hochformat oder einen Turm im Querformat….
Wir freuen uns auf deine Fotos mit dem Hashtag #knipsakademie auf deinem Profil bei facebook oder instagram.
Viel Spaß!