Weg vom Automatikmodus – 4 Situationen in denen Du eine kurze Belichtungszeit brauchst.

 

Im Automatikmodus überlassen wir der Kamera, wie lange oder kurz der Verschluss offen ist bei der Belichtung. Wenn uns das egal ist, müssen wir nicht über das Thema Verschlusszeit nachdenken.

In vielen Fällen ist es aber eben nicht egal! Im Automatikmodus nimmt die Kamera fast immer eine mittlere Belichtungszeit, da damit viele Bilder gut werden. Es gibt aber Motive und Situationen, die eine ganz kurze Belichtungszeit brauchen.

Was kann man mit kurzer Belichtungszeit machen ?

Bewegung einfrieren: Mit einer kurzen Belichtungszeit kannst Du ein sich bewegendes Motiv scharf abbilden z.B. beim Sport. Die Bewegung wird auf dem Bild angehalten, man sagt dazu „eingefroren“. Dadurch werden bewegte Motive auf dem Bild scharf und nicht verwischt abgebildet. Stell Dir vor, Du bist auf dem Sportplatz und fotografierst den Hürdenlauf. Mit einer kurzen Verschlusszeit schaffst Du es, dass der Läufer über der Hürde zu schweben scheint und scharf abgebildet ist.

Tolle Bilder mit Wasser: wenn Du einen Wasserfall oder Brunnen mit einer kurzen Belichtungszeit fotografierst, bekommst Du Bilder mit spritzenden Wassertropfen.

Lange Brennweiten ohne Stativ benutzen: je länger Deine Brennweite (= je höher die Millimeterzahl auf Deinem Objektiv), umso eher besteht die Gefahr ein Bild zu verwackeln. Früher galt als Faustregel, dass man nur eine so kurze Verschlusszeit ohne Stativ halten kann, wie der Kehrwert der Brennweite. Einfacher gesagt: mit einem 200mm Objektiv mindestens 1/200s benutzen, mit einem 35mm Objektiv geht noch 1/35s. Heutzutage kann man sich daran nicht mehr generell halten, da sich diese Zahlen auf Vollformat beziehen und außerdem sehr viele Kameras und Objektive einen Stabilisator eingebaut haben, der sehr viel längere Verschlusszeiten aus der Hand erlaubt. Generell gilt nach wie vor, dass beim Fotografieren mit längeren Brennweiten die Fotos schneller verwackeln können.

Keine Verwacklung bei unruhigem Untergrund: auch wenn Du selbst auf wackeligen Untergrund stehst z.B. auf einem Boot, bekommst Du ein scharfes nicht verwackeltes Bild, wenn Du eine kurze Belichtungszeit einstellst

Wie stelle ich die Verschlusszeit bei der Kamera ein ?

Wenn Du im Tv- oder S- Modus (=Zeitvorwahl ) fotografierst, kannst Du selbst die Verschlusszeit der Kamera einstellen. Der Belichtungsmesser Deiner Kamera stellt dazu den passenden Blendenwert ein, damit das Bild dann richtig belichtet wird.

Kurze Zeiten sind dabei Bruchteile von Sekunden. Wenn Du also z.B 1/400s einstellst könntest Du theoretisch 400 Bilder in einer Sekunde machen.

Je schneller sich Dein Motiv bewegt, desto kürzer muss auch die Verschlusszeit sein die Du wählst, um das Motiv scharf abzubilden. Beispiel: ein Fahrer beim Radrennen braucht eine kürzere Zeit, als ein Kind auf dem Dreirad um scharf abgebildet zu werden.

Profi-Tipp: Scharf stellen von bewegten Motiven funktioniert gut mit der Einstellung „nachführender Autofokus“ (Ai-Servo, AF-C). Dabei stellt der Autofokus kontinuierlich nach und folgt der Bewegung

Probiere auch mal die Funktion „Serienbild“ Deiner Kamera aus. Damit machst Du mehrere Bilder hintereinander und kannst gerade bei schnell bewegten Motiven nachher das beste Bild aussuchen.

 

 

Und los geht’s : experimentiere bei der folgenden Übung doch selbst mal mit der Verschlusszeit

Such Dir einen Brunnen in Deiner Stadt. Stelle Deine Kamera auf Tv oder S-Modus (= Zeitvorwahl). Fang an mit einer 1/100 s und verkürze bei jedem folgenden Bild die Verschlusszeit. Fotografiere immer denselben Bildausschnitt und achte darauf, wie sich das Wasser auf dem Bild verändert. Mit welcher Verschlusszeit gefällt Dir das Wasser am Besten ?

Zeig uns Deine Wasserbilder

und poste dein schönstes Foto mit dem Hashtag #knipsakademie auf deinem Profil bei facebook oder instagram.

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