Kennst Du das auch? Eigentlich wolltest Du ein bestimmtes Detail fotografieren, aber auf dem Foto wirkt alles wie ein großes Durcheinander! Unsere Augen und unser Gehirn können nämlich alles Unwichtige ausblenden, wenn wir uns auf ein Detail konzentrieren. Unsere Kamera dagegen ist eine Maschine und kann das nur, wenn wir die korrekten Werte einstellen. Wie und warum man mit kleiner Schärfentiefe fotografiert, erklären wir Dir in diesem Blogbeitrag.
Was bedeutet „Schärfentiefe“?
Wenn wir scharfstellen, stellt unsere Kamera nicht auf einen bestimmten Punkt scharf, sondern auf eine Ebene. Alle Bildelemente, die in derselben Entfernung zur Kamera liegen, sind dann auch scharf. Man kann es sich wie eine Glasscheibe vorstellen: Alles was auf der Glasscheibe liegt, ist auf dem Foto scharf abgebildet. Mit der Blende können wir steuern, wie weit die Schärfe vor und hinter der Glasscheibe reicht. Es gilt: Je höher der Blendenwert, desto höher die Schärfentiefe. Aber gerade eine kleine Schärfentiefe bietet unzählige Gestaltungsmöglichkeiten!
Welche Gestaltungsmöglichkeiten habe ich mit kleiner Schärfentiefe?
Das Wichtige in den Fokus rücken: Wenn Dein Motiv in einem kleinen Schärfebereich liegt, tritt alles Unwichtige in die Unschärfe und Dein Motiv wirkt wie freigestellt. Mit einem Blick erkennt der Betrachter deines Fotos sofort, was wichtig ist und muss nicht suchen, worauf der Fokus in deinem Bild liegt.
Profi-Tipp: das klassische Portrait bekommt durch geringe Schärfentiefe einen unscharfen Hintergrund, der nicht von der Person ablenkt.
Ruhe ins Bild bringen: gerade bei unruhigen Hintergrund oder sehr detailreicher Umgebung wirken Bilder sehr schnell sehr unruhig. Wenn Du eine geringe Schärfentiefe im Bild hast, bekommt Dein Bild mehr Ruhe.
Wie bekomme ich eine kleine Schärfentiefe?
Wenn Du im Av- oder A- Modus (Blendenvorwahl) fotografierst, kannst Du zuerst die Blende der Kamera einstellen – der Belichtungsmesser stellt dazu automatisch die passende Verschlusszeit für Dich ein. Je weniger Schärfentiefe Du für Dein Bild möchtest, desto kleiner wählst Du den Blendenwert.
Profi-Tipp: Du kannst den Effekt noch verstärken, indem Du für eine kleine Schärfentiefe einen geringen Abstand zum Motiv wählst und eine lange Brennweite benutzt.
Los geht’s: probiere selbst, wie Du mit einer kleinen Schärfentiefe Details im Bild betonen kannst:
Nimm Dein Fahrrad und stelle es so auf, dass zwischen Fahrrad und Hintergrund mehr Abstand ist, als zwischen Fahrrad und Kamera. Suche schöne Details am Fahrrad….Klingel, Lampe, Speichen…und fotografiere mit einer geringen Schärfentiefe.
Profi-Tipp: Benutze eine lange Brennweite (Teleobjektiv) und eine kleine Blendenzahl
Denk beim Fotografieren auch an die Bildgestaltung und ordne Dein Motiv nach der Drittelregel an. Achte auch bei unscharfem Hintergrund darauf, dass Farbe oder Helligkeit nicht stören
Zeig uns Deine Fahrraddetails
und lade Dein schönstes Bild hoch.