So fotografierst Du tolle Kinderportraits zuhause

Sie können uns manchmal ziemlich nerven, im nächsten Moment bezaubern und werden vor allem viel zu schnell groß – Kinder sind so tolle Fotomotive! Wir können zwar mit Fotos die Zeit auch nicht festhalten aber auf jeden Fall die Erinnerungen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Kinder zu fotografieren. Unbemerkt, während sie mit etwas beschäftigt sind, oder als geplantes und inszeniertes Fotoevent.

 Wie wäre es also, mal ein Fotoshooting mit den Kindern zu planen?

Das Fotostudio:

Viel Platz in der Wohnung ist gar nicht nötig. Wichtig ist, dass nicht zu viele Farben und Details im Bild sind, die vom Hauptmotiv Kind ablenken.

Hintergrund: Bett, Sofa, Teppich, Wand – alles was Ruhe ins Bild bringt ist geeignet. Mache ein paar Testaufnahmen ohne dein kleines Model und schau, ob Steckdosen, Ecken von Bilderrahmen etc. auch wirklich nicht zu sehen sind. Wenn nötig, ändere den Blickwinkel oder häng auch mal ein Bild ab.

Licht: fotografiere tagsüber und versuche Licht vom Fenster einzufangen. Wähle Deinen Ort für die Aufnahmen möglichst nah am Fenster. Wenn Du z.B. auf dem Bett fotografierst, musst Du nicht das komplette Bett zum Fenster schieben, es reicht, wenn Du die Bettseite wählst, die näher am Fenster ist. Platziere dein Kind so, dass das Gesicht Richtung Fenster zeigt.

Portraitfotografenregel: „Gesicht zum Licht“

Zeitpunkt: es hilft ungemein, wenn das kleine Model satt, ausgeschlafen und gut gelaunt ist 😊

Das Titelbild entstand auf dem Bett. Da das kleine Model noch nicht alleine sitzen konnte, wurde unter die helle Bettdecke eine feste Wolldecke zur „Wurst“ gerollt.
Die große Decke bringt Ruhe ins Bild und hat den Vorteil, dass alles Störende darunter verschwinden kann.
Eng neben der Fotografin stand noch eine zweite Person zur Belustigung des kleinen Manns.

Kameraeinstellungen für Kinderportraits zuhause:

Iso Wert: Auto

Modus: Da sich unser Motiv nicht (oder nur sehr gering) bewegt, fotografiere im A / Av Modus und wähle eine kleine Blendenzahl. Damit bekommst Du eine kleine Schärfentiefe, so dass die Details im Hintergrund nicht so scharf abgebildet werden (und fängst nebenbei auch noch möglichst viel Licht ein). Beachte, dass diese Einstellung nicht funktioniert, wenn Du Actionbilder machen möchtest und das Kind sich stark bewegt.

Scharf stellen: Stelle auf die Augen scharf. Dazu stellst Du Deine Kamera am besten so ein, dass Du nur ein Messfeld hast, das Du selbst dahin verschieben kannst, wo Du Deine Schärfe haben möchtest.

Brennweite (Objektiv): Portraits wirken verzeichnet, wenn Du mit einem Weitwinkel Objektiv zu nah ran gehst. Versuche also besser mit einer Telebrennweite zu fotografieren. (Bei Vollformatkameras ist das eine längere Brennweite als 50mm). Die Zahlen die auf Deinem Objektiv stehen (bei einem Zoom z.B. 18-55) geben die Brennweite an.

Und Action!

Wenn Du Dein Kind nicht nur schlafend fotografieren möchtest (was auch toll aussehen kann), dann starte ein kleines Animationsprogramm…Singen, Kuckuck hinter der Kamera, kitzeln, rasseln, lass eine zweite Person dicht neben der Kamera mit dem Kind Quatsch machen, Brummgeräusche, Tanzen….habt Spaß!

Mach mit!

Normalerweise freuen wir uns immer eure Bilder online zu sehen. Da wir aus Datenschutzgründen aber keine Kinderbilder online posten möchten, wünschen wir Euch heute nur GANZ VIEL SPASS! ….. freuen uns aber auch über Rückmeldungen zu Euren Erfahrungen in Textform.

Hast Du Lust auf mehr bekommen?
Dieser Blogpost ist ein Teil unserer Artikelserie zu fotografischen Themen und Aufgaben rund um Dein Zuhause. Die komplette Liste findest Du hier.

Du fotografierst gerne, aber Blende, Schärfentiefe und ISO sagen Dir noch nicht viel?
Dann ist unser Fotokurs „Grundlagen der Fotografie“ bestimmt das Richtige für Dich. Den kannst Du auch von zuhause aus besuchen als Live Online Fotokurs.